Schneesturm an der Ellerstraße

Das Wetter als Aufhänger eines Berichtes über einen Hallensport?

Was es damit auf sich hat, das findet der Volleyballinteressierte im ausführlichen Bericht unter "mehr lesen". Dort ist auch erläutert, warum die Überschriftt ebenso "1-2-3" hätte lauten können. Hier zuerst einmal die nackten Zahlen: zum Abschluss der Hinrunde gab es am Wochenende einen Sieg, zwei Niederlagen und vier Punkte für die Damen-Volleyballteams des DSC 99.

In der Oberliga festigten die Damen-1 den Tabellenplatz 2 durch einen 3:1-Heimsieg gegen abwehrstarke RWR Volleys Bonn (25:23, 25:14, 22:25, 25:17).

Die Damen-2 fielen in der Landesliga durch ein 1:3 beim bärenstarken VV Humann Essen III (28:26, 21:25, 12:25, 9:25) wieder ins Mittelfeld zurück (von Platz 3 auf 5).

Im Spitzenspiel der Bezirksliga verpassten die Damen-3 durch eine unglückliche 2:3-Niederlage (25:16, 25:18, 18:25, 12:25, 8:15) gegen die SG Langenfeld II ganz knapp die "Herbstmeisterschaft".



Bevor das Rätsel um die zwei Überschriftvarianten aufgelöst wird, geht es erst einmal chronologisch los. Am Samstagabend empfingen die Damen-1 in heimischer Halle die Rot-Weißen aus Bonn-Röttgen. Wie auf ihrer Facebook-Seite angekündigt, hatten die DSC-Girls mit Freunden die Zuschauertribüne adventlich geschmückt und verwöhnten die Besucher mit Plätzchen, Schokolade und Glühwein. Doch die drei Punkte wollten Sie diesmal unbedingt behalten. Das war nicht einfach, aber es gelang schließlich nach 98 Minuten Nettospielzeit in vier teilweise hart umkämpften Sätzen.

Im ersten Satz schleichen sich nach ausgeglichenem Beginn immer wieder Unkonzentrierheiten in allen DSC-Mannschaftsteilen ein. Eine kleine Auswahl: schwache Annahme, übergetreten, Angriff zu zaghaft, Hinterfeldangriff weit ins Aus, dann ein Schmetterschlag von der 4 und wenig später auch die nächste Angabe. Die Quittung: ein deutlicher Rückstand, erst mit 4:7, später erneut, mit 10:14 und 18:21. Erste Auszeit DSC, Konzentration, danach drei Bälle in Folge gewonnen zum Ausgleich 21:21, erste Auszeit Bonn. Doch die Hausherrinnen punkten weiter, gehen erstmals wieder in Führung, 22:21, mit einem Ass danach sogar 23:21. Nächste Angabe ins Netz, dann ein Außenangriff hart, cross - aber knapp ins Aus. Doch auch Bonn macht Fehler und nach zwei "Puuh"-Seufzern auf meinem Notizblock endet Satz 1 nach langen 26 Minuten mit 25:23 für die DSC-Girls.

Die machen's in Satz 2 besser, zwingen den Bonner Coach beim 5:1 zur frühen ersten und beim 16:7 schon zur zweiten Auszeit. "Druck DSC" heißt es auf meinem Zettel und kurz danach "DSC hat einen Lauf!". Da macht es natürlich Spaß zuzuschauen und der heiße Kinderpunsch schmeckt jetzt noch leckerer. Den 9-Bälle-Vorsprung hält das Team bis zum Schluss nach 22 Minuten - 25:14 also. Dann kommen wir heute also früh nach Hause.

Denkste! Beim 9:6 für das Heimteam sieht es im dritten Satz noch ganz gut aus. Doch die Volleys kontern zum 9:9-Ausgleich und gehen zur Satzmitte erstmals in Führung (13:14). Nach einer Fehlerserie Marke "erster Satz" heißt es wenig später sogar 16:21. Die DSC-Girls schaffen zwar danach mit etwas Glück, engagiertem Spiel und vor allem gefährlichen Angaben noch einmal den 22:22-Ausgleich, halten dieses Niveau aber nicht bis zum Satzende durch und verlieren Satz 3 nach 26 Minuten mit 22:25.

"Bitte nicht wieder Punkte verschenken, wie vor zwei Wochen gegen den VTV Freier Grund!" Diesen Stoßseufzer hat das Team wohl gehört. 2:0, 5:1, 10:3 heißen schnell die Zwischenstände im vierten Satz, wenig später sogar 21:7! Dann macht Bonn fünf Bälle in Folge (21:12) und wird erst durch die erste DSC-Auszeit wieder gestoppt. Die Gäste können danach noch einmal zwei Bälle aufholen, mehr aber nicht. Der Satz endet schließlich nach 24 Minuten mit 25:17 für die Gastgeberinnen.

Zum Ende der Hinrunde mit 3:1 Sätzen gewonnen, die drei Punkte behalten, Platz 2 gefestigt (7 Siege, 21 Punkte) - und wieder einen Punkt näher an Spitzenreiter Dormagen herangerückt (8 Siege, 23 Punkte), der gegen die starken Leverkusenerinnen nur knapp mit 3:2 die Oberhand behalten und so zum dritten Mal in Folge Punkte liegen gelassen hat. Vor der einmonatigen Pause über die Jahreswende startet am kommenden Samstag, 16. Dezember, bereits dir Rückrunde mit dem Gastspiel beim Dürener TV (Nelly-Pütz-Berufskolleg, Anpfiff 15:00 Uhr), der am Wochenende gegen das neue Schlusslicht Hilden mit 3:1 seinen ersten Sieg eingefahren hat. Das Ziel für die DSC-Girls kann nur lauten, den 3:0-Hinspiel-Sieg gegen Düren zu wiederholen, um den Druck auf den Tabellenführer aufrecht zu erhalten.

 

Am Sonntagmorgen ging der letzte Hinrunden-Spieltag weiter mit dem Auswärtsspiel der Damen-2, Dritter in der Landesliga, beim Zweiten VV Humann Essen III. Von diesem Spiel habe ich keine Augenzeugeninformationen, nur die Ergebnisse aus dem WVV-Portal. Die sprechen eine deutliche Sprache. Nachdem die Essenerinnen einen Spieltag zuvor sogar den immer noch unangefochtenen Tabellenführer ART Düsseldorf mit 3:2 niedergerungen hatten, waren sie auch für unsere Reserve zu stark. Die erkämpfte sich zwar den ersten Satz, nach dreifacher Verlängerung, mit 28:26 und konnte auch den zweiten lange offen gestalten (21:25). Aber dann war die Luft raus und die Sätze drei (12:25) und vier (9:25) gingen schnell an die Gastgeberinnen. Weil Ronsdorf und Verberg erwartungsgemäß ihre Spiele siegreich bestritten, rutsche das Team von Trainer Adrian Klein wieder zurück auf Platz 5. Vier Siege, 13 Punkte, gesichertes Mittelfeld, genug Abstand nach unten, aber auch zuviel nach oben, um ernsthaft an Auf- oder Abstieg zu denken. Das ist im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg gar nicht so schlecht.
Auch für die „Zweite“ geht es schon am kommenden Samstag mit dem ersten Spiel der Rückrunde weiter. Gegen 17 Uhr wird das Spiel gegen die SG Benrath/Hassels angepfiffen (Städtische Realschule Ottweiler Straße, zweites Spiel am Doppelspieltag). Im Hinspiel haben die Damen-2 den Aufsteiger, der mit nur einem Sieg auf einem Abstiegsplatz liegt, glatt mit 3:0 geschlagen.

 

Aufsteigen in die Landesliga, das strebt auch unsere Damen-3 an. Dazu wäre ein Erfolg im Spitzenspiel der Bezirksliga am Sonntagmittag gegen die sieg- und punktgleiche Reserve der SG Langenfeld ein großer Schritt. Zwei Sätze läuft es auch bestens für das Team von Trainer Dieter van Oost. Nach ausgeglichenem Beginn in einem sehr guten Volleyballspiel ziehen die Damen-3 im ersten Satz schnell auf 9:5 davon. Bei 12:6 und 15:7 sieht sich der Langenfelder Coach bereits zu zwei Auszeiten genötigt. Die bleiben aber beide ohne Wirkung, zu stark trumpft der DSC 99 auf. Druckvolle, sichere Angaben, aufmerksame Feldabwehr, eine kluge Zuspielerin, knallharte, variantenreiche Angriffsschläge - longline, cross, mal lang, mal kurz und auch mal etwas gebremster ins Halbfeld -, dazu eine Mittelangreiferin, die hellwach und flink auf den Beinen war und gleichermaßen konzentriert und gierig Punkte macht. Es ist eine Freude, dem Spiel der Heimmannschaft zuzusehen. Auf meinem Zettel notiere ich „aus einer sehr guten DSC-Mannschaft ragt die Nr. 9, Alexa, mit tollen Angriffen hervor“. Da leistet sich eben diese Spielerin die einzige Netzangabe ihres Teams in Satz 1. Doch das macht nichts, der DSC gewinnt den Satz nach 20 Minuten klar mit 25:16.
Ähnlich verläuft Satz Nummer zwei. 8:4 und 16:11 heißen hier die Zwischenstände. Allerdings kommt Langenfeld jetzt etwas besser ins Spiel, schafft einmal den Ausgleich zum 8:8 und den Anschluss zum 16:15. Doch macht der DSC wieder ernst. Bezeichnend für diese Phase der Punktgewinn zum 22:16 – nach einer hochklassigen Ralley mit tollen Angriffsaktionen macht der DSC schließlich den Punkt. So geht auch dieser Satz nach 21 Minuten mit 25:18 an das Heimteam.
Nach diesen beiden überlegen gewonnen Sätzen gönnt der Trainer seiner Zuspielerin eine Pause und wechselt auch auf einer Angreiferposition. Liegt es daran, werden die Damen-3 jetzt müde oder ist es schlicht der typische „3. Satz – Effekt“ zwischen zwei starken Mannschaften, wenn die eine zwei Sätze gewonnen hat? Jedenfalls liegen jetzt die Gäste schnell mit 1:5 in Front und lassen sich auch durch Rückstände zwischen 8:7 und 12:11 nicht mehr aus dem Spielfluss bringen. Ab dem 12:12-Ausgleich gehen die nächsten Bälle alle im Verhältnis von 2:1 an die Langenfelderinnen, die den dritten Satz folgerichtig nach 22 Minuten mit 18:25 gewinnen. Statt harter, platzierter „Keulen“ wie in den ersten beiden Sätzen, kamen vom Heimteam in diesem Satz zu viele ungefährliche Angriffsschläge, oft sogar bloß Notbälle, die es den Gästen einfach machten, ihrerseits ein agressives Angriffsspiel aufzuziehen und zu zeigen, dass sie nicht ohne Grund ebenfalls alle bisherigen Saisonspiele gewonnen haben.
Satz Nummer 4 bestreitet wieder die erste Zuspielerin Katja Höft. Doch das ändert wenig. Langenfeld ist jetzt ins Rollen gekommen und zieht schnell wieder davon. Bei 3:7 nimmt Dieter die erste Auszeit. Dann kommt es noch dicker für das Heimteam. Beim Stand von 5:9 verletzt sich Katja bei einem Rettungsversuch unter dem Netz so schwer am linken Fußgelenk, dass sie nach dem Spiel sofort ins Krankenhaus gefahren werden muss (kein Bruch, aber ca. 6 Wochen Ausfall). Ihre Mannschaft kämpft zwar weiter, ist jetzt aber sichtlich geschockt und muss den Satz nach 23 Minuten (inkl. gut 5’ Verletzungspause) deutlich mit 12:25 abgeben. Im Tie-Break kämpft sich das Team sogar noch einmal nach einen 0:5-Rückstand zurück zum 4:5- und 6:7-Anschluss. Aber in der entscheidenden Schlussphase ist Langenfeld jetzt einfach zu stabil und gewinnt den Satz am Ende mit 8:15.
Schade! Aber die DSC-Damen-3 haben eine tolle Hinrunde gespielt, liegen mit 7 Siegen aus 8 Spielen und 21 Punkten nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Langenfeld und haben in der Rückrunde noch alle Chancen auf Platz 1. Jetzt heißt es zuerst einmal, den Ausfall von Zuspielerin Katja wegzustecken und am kommenden Samstag im ersten Spiel der Rückrunde gegen das erfahrene Team der SG Altstadt Lennep den Hinspielerfolg zu wiederholen (Anpfiff ca. 17:00 Uhr, Wuppertal, Bayerhalle).

 

Bleibt zum Schluss noch die Auflösung zu den beiden Überschriften. „1-2-3“ sind die Zahlen der am Wochenende gewonnenen Sätze von Damen-2, -3 und -1. Und das Schnee-Chaos entwickelte sich am Sonntagmittag über ganz Düsseldorf und das Umland. Die SG Altstadt-Lennep schaffte es noch nicht einmal zur Halle in die Ellerstraße, zum zweiten Spiel des Doppelspieltagesgegen den TSV Hochdahl, das daraufhin kurzfristig abgesagt werden musste. Zuerst habe ich noch Parallelen zwischen den Wetterkapriolen und dem Spielverlauf bei der Damen-3 gesehen. Mit zwei Tagen Abstand weiß ich: so ungewöhnlich ist beides nicht – man muss (und kann) damit leben; auf geht's!