Historie


1920 – Gründung und die ersten Gehversuche

Als die Gründungsmitglieder im „Düsseldorfer Fußball-Club“ ihre ersten Gehversuche machten, haben sie sicherlich nicht daran gedacht, dass dieser Verein – der 1912 in „Düsseldorfer Sportclub 1899 e.V.“ umgetauft wurde – einst zu den bekanntesten Vereinen in diesem Land gehören würde.

 

Schon bald zeigten sich Interessierte, die auch anderen Sportarten wie Leichtathletik, Tennis und Hockey zugetan waren, und so verwunderte es nicht, dass im Jahr 1920 eine Handballabteilung so peu à peu einen Spielbetrieb aufziehen konnte, was allerdings zu jener Zeit auch nicht ganz so einfach war. Spielfähige Mannschaften waren schließlich Mangelware. Aber immerhin zählte der DSC 99 im Jahr 1921 lt. einer Statistik des Westdeutschen Handball-Verbandes (WHV) vom 31. Dezember 1960 neben TRU Düsseldorf, Eller 04, BC 05 Düsseldorf und ATV Düsseldorf zu den Erstlingsmannschaften im hiesigen Handballkreis.

 

Doch so ganz allmählich stellte sich auch der Erfolg ein, wie man in der 4. Kriegsausgabe der Club-Nachrichten vom September 1940 nachlesen konnte. Da hatte doch tatsächlich die erste Handballmannschaft nach Siegen über Viktoria 02 und TV Ratingen die Gruppenmeisterschaft errungen und somit die Zugehörigkeit zur Bezirksklasse erkämpft. Das war für damalige Verhältnisse ein tolles Ergebnis, und  'der Dank gebührte dem Sportkameraden Max Esser-Cremerius für seinen selbstlosen Einsatz.’

 

1945 – Der Neubeginn 

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges und dem Versuch der Regeneration wurden alte Kontakte – so weit es möglich war – gesucht, gefunden, wieder hergestellt und auch der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Ein erster Test war ein Spiel gegen Fortuna Düsseldorf vor der Ruinenkulisse auf der Platzanlage an der Windscheidstraße in Derendorf in folgender Besetzung:

Schwenk, Dr. Reker, Lowinfosse, Schnabel, Lampe, Schneider, Martin, Stuhldreier, Dreikhausen, Profitlich und Kuschmann.

 

1957/1963 - Die ersten Erfolge

Es dauerte allerdings bis zum Jahr 1957 als die 1. Handballmannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga feiern konnte. Und 6 Jahre später hatte die Mannschaft wieder Grund zum Jubeln – nämlich den Aufstieg in die Landesliga. Die Erfolgsserie hielt aber nicht lange an, denn schon im darauffolgenden Jahr musste die Mannschaft wieder zurück in die Bezirksliga und dümpelte dann altersbedingt einige Jahre vor sich hin. Und das blieb auch so bis zum Jahr 1971.

 

1971 - Eine wundersame Verjüngungskur

Die Handballabteilung erfuhr 1971 durch den Schüler-Turnverein STV Rethel mit seinem Trainer Helmut Melcher an der Spitze eine wundersame Verjüngungskur bezw. Bluttransfusion. Diese Truppe schaffte es innerhalb weniger Jahre, von der Kreisklasse bis in die Verbandsliga im Jahr 1976 aufzusteigen. Diese Erfolge der 1. Handballmannschaft mit Trainer Melcher hatten auch erheblichen Einfluss auf die 2. und 3. Mannschaft, die ebenfalls eine sehr erfolgreiche Serie hinlegten und jeweils die nächst höhere Spielklasse erreichten. Und das sollte auch so bleiben bis zum Jahr 1979.

 

1979/1985 - Eine etwas unglückliche Koalition

Durch einen personellen Engpass sah sich die Abteilungsleitung 1979 veranlasst, einen entsprechenden Partner zu suchen, der bereit war, in eine Spielgemeinschaft einzusteigen. Bei der Suche wurde man beim ART 77/90 fündig und so entstand dann im gleichen Jahr die HSG DSC99/ART 77/90, von der man sich doch eine technisch bessere Zukunft versprach. Diese Hoffnung zerplatzte nach nur 6 Jahren mit dem Abstieg in die Landesliga, und die Ehe wurde wieder geschieden.

 

1985/2001 - Der klägliche Versuch einer Wiedergenesung

Durch die Initiative des ehemaligen Spielers Dieter Hinseler konnten einige alte DSC-Spieler zur Mannschaft zurückgeholt werden, mit deren Hilfe der Wiederaufstieg in die Verbandsliga ermöglicht wurde. Aber auch dieses Glück währte nicht lange, und nach 12 Monaten sah man sich in der Landesliga wieder. Die Landesliga-Zugehörigkeit konnte mit unterschiedlichen Mannschaftsaufstellungen leider nur bis zum Jahr 1994 gehalten werden. Es folgte dann so peu à peu der  Abstieg über die Bezirksliga, die Kreisliga in die jetzige Kreisklasse, und man konnte leider den Personalschwund nicht wieder aufbessern. Selbst die unteren Mannschaften waren nicht mehr in der Lage, das dringend benötigte Personal nachzuschieben.

 

2017 - Totgesagte leben länger

Jetzt im Jahr 2017 besteht die Mannschaft immer noch in der 1. Kreisklasse und rekrutiert sich aus ehemaligen Handballern, die zwar schon etwas in die Jahre gekommen sind, aber ihre Freude am Handballspielen wiederentdeckt haben.

Aus dem Presse-Archiv


Rheinische Post, 2007
Rheinische Post, 2007
Rheinische Post, 2012
Rheinische Post, 2012

Auf- und niedergang einer Jugendabteilung


Eine gute und solide Jugendarbeit ist der Grundstein für das Fortbestehen einer Abteilung bezw. eines Vereins. Die Handballabteilung konnte immer eine Jugend präsentieren, die nicht nur leistungsorientiert und deswegen auch ein besonderes Aushängeschild war.

 

Den Grundstein hierzu legte einst Paul Kellner, Mitglied der Handballabteilung und seines Zeichens Lehrer, der einige seiner Schüler der 50-er Jahre für den Handballsport begeistern und sie unserem Verein zuführen konnte. Für die Betreuung der Jugendlichen bekam er durch Manfred Gronsfeld, Mano Hoffmann sowie später auch durch Jürgen Fiacre hilfreiche Unterstützung. Finanzielle Hilfe gab es dann gelegentlich durch die Senioren Dieter Hinseler und Rudi Schneider, die für div. Unternehmungen Pate standen und organisierten.

 

Der DSC 99 war für seine gute Jugendarbeit - vornehmlich im männlichen Bereich - bekannt, der sich noch verstärkte, als der TSV Rethel mit seinem Trainer Helmut Melcher zum DSC stieß. Er sorgte mit Hilfe zuverlässiger Helfer vorbildlich für den Nachwuchs, so dass der Klub nicht darauf angewiesen war, bei anderen Vereinen nach guten Spielern zu suchen und zu übernehmen.

 

Mehr als 130 Jugendliche garantierten dafür, dass unser Verein immer eine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung hatte. In der Regel waren die Altersklassen A/B/C/D (manchmal auch 2x) besetzt, und sie sorgten in jedem Jahr für ausgezeichnete Ergebnisse.

Das blieb auch während der Handball-Spielgemeinschaft mit dem ART 77/90 so. Als aber dann 6 Jahre später die Scheidung vollzogen wurde, hatte das natürlich erheblichen Einfluss auf die Jugendabteilung. Andere widrige Umstände sorgten zusätzlich dafür, dass mit der Jugendarbeit neu begonnen werden musste. Und an dieser Aufbauarbeit waren wieder einmal "Kuhlen & Kuhlen" maßgeblich beteiligt.

 

In der Saison 1998/1999 betreute Sybille Kuhlen eine männliche C-Jugend und Manfred Kuhlen die männliche A/B-Jugend, aus der in der Saison 2000/2001 eine männliche A-Jugend und daraus wiederum die 2.Herren-Mannschaft hervorging. Zwischenzeitlich hatte das Trainerehepaar Kuhlen den Klub verlassen und sich in Norddeutschland angesiedelt. Sie hinterließen eine kleine Gruppe Jugendlicher, die von nun an auf sich selbst gestellt waren. Die Hoffnungsträger konnten ohne Trainerbetreuung auf Dauer somit die in sie gesetzten Hoffnungen leider nicht erfüllen, und es kam das, was kommen musste: die Mannschaft löste sich so nach und nach auf und zerstreute sich in alle Himmelsrichtungen.

 

Das sollte eigentlich das Ende einer Jugendabteilung gewesen sein, wenn es nicht von einem Ereignis der besonderen Art im Jahr 1999 zu berichten gegeben hätte. Ehemalige Leistungsträger der ehemaligen 1. Damen-Mannschaft - Barbi und Birgitt Kluthe - hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren für das Handballspiel zu interessieren. Etwa 30 Kinder wurden in der darauf folgenden Spielzeit in E- und F-Mannschaften als Spieler und Spielerinnen eingesetzt. Und es konnte sogar in einer Spielgemeinschaft mit der SG Unterrath die Kreismeisterschaft errungen werden.

Leider hatte diese Initiative keinen Bestand, da zukünftig durch die Altersunterschiede keine weiteren Mannschaften gebildet werden konnten und darüber hinaus sich auch keine Helfer zur Verfügung stellten. Die aktiven und auch andere langjährige Mitglieder der Handballabteilung waren nicht zu bewegen, hier helfend einzugreifen, so dass ein langsames Sterben einer vormals doch glorreichen Jugendabteilung drohte - aber nicht aufzuhalten war, und ein Neuanfang leider nicht zustande kam.

Damen-Handball im DSc 99


1949 / 1950 - Beginn der ersten Frauenpower

Etwa fünf Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges fanden sich Mädels im Alter von 18 oder 19 Jahren in unserem Verein zusammen, die Spaß an der sportlichen Betätigung und Gefallen am Handballspiel gefunden hatten. Unter Anleitung eines erfahrenen Handballspielers konnte erstmalig eine Damen-Handballmannschaft aufgestellt werden. Man spielte in den Niederungen des Kreises Düsseldorf und konnte sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten erst in der Spielzeit 1954/55 als Meister der 1. Kreisliga feiern lassen. Zu dieser damaligen Meistermannschaft gehörten u.a.:

Inge Schwartz (vom Wege), Ursel Gierig, Inge Tapp, Inge Riethmeier, Grete und Luise Pfleger, Irmi Mellüh, Inge Dahlke (Tetzlaff), Rosi Meenenga, Do Bach, Marlies Preusser

 

1975 - Eine neue Generation

Es begann eine neue Zeitrechnung, als Sybille und Manfred Kuhlen (ehemalige Handballspieler) als Trainergespann sich um den weiteren Aufbau der Jugend und der Fortbildung der Damen-Handballmannschaft kümmerte, und das hatte zur Folge, dass die weibliche Jugend eine führende Rolle im Düsseldorfer Handballsport einnahm, sich in der Oberliga zur Teilnahme an der westdeutschen Meisterschaft qualifizierte und Vize-Meister wurde. Darüberhinaus wurde im Jahr 1976 die Stadtmeisterschaft errungen.

 

1984 - Aufstieg und Abstieg

Vorteilhaft für die Zukunft war, dass diese Jugendmannschaft fast komplett für den Seniorenbereich zusammenblieb und eine erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden konnte.Im Jahr 1984 erfolgte der Aufstieg in die Verbandsliga, und zwei Jahre später wurde der Aufstieg in die Oberliga nur um Haaresbreite verfehlt. Außerdem entwickelte sich die Mannschaft zum Pokalschreck, die dann allerdings erst in der 3.WHV-Pokalrunde im Spiel gegen Hamm mit 12:13 Toren ausschied. Die Mannschaft blieb von Misserfolgen leider nicht verschont und musste in der Folgezeit zweimal in den „Keller“ gehen; d.h. absteigen über die Landesliga in die Bezirksliga. Nach einigen Anläufen konnte man im Jahr 1994 wieder in die Verbandsliga aufsteigen.

 

1994 - Eine zweite Damenpower

In der Zwischenzeit war es Sybille Kuhlen gelungen, auch eine zweite Damen-Handballmannschaft zusammenzustellen, die mit zugewanderten neuen Spielerinnen erstaunliche Erfolge erzielte und innerhalb von 2 Jahren von der Kreisliga in die Landesliga aufgestiegen war. Zu jener Zeit galt Marlies Wagner - ehem. DDR-Auswahlspielerin - als Leistungsträger und Aushängeschild der 1. als auch der 2. Mannschaft, die mit 42 Jahren ihren aktiven Dienst beendete. 

 

2000  - Abschied von Kuhlen & Kuhlen

Das Trainergespann Kuhlen & Kuhlen verließ um die Jahrhundertwende unseren Verein und zog nach Norddeutschland und hinterließ ein nicht ganz so geordnetes System, zudem die personellen Engpässe inzwischen unübersehbar waren und ein Zusammenschluss mit einem anderen Verein unumgänglich wurde. Durch eine einsetzende Fluktuation in Reihen der beiden Damenmannschaften war es leider nicht möglich, eine gewisse Konstanz aufrecht zu halten und oftmaliger Trainerwechsel führten nicht unbedingt zum Erfolg. Die Auflösung der zweiten Damenmannschaft war zwangsläufig die Folge, weil man sich auch in der Trainerfrage nicht einigen konnte. 

 

2005 / 2006 - Spielgemeinschaft 

Nach langen Diskussionen mit den verbliebenen Spielerinnen wurde beschlossen, sich nach einem entsprechenden Partner umzusehen und wurde in der Spielgemeinschaft ART/HSV fündig. Es wurde für die Saison 2005/2006 eine Spielgemeinschaft gegründet, die ihre Spiele weiterhin in der 

Verbandsliga absolvierte.

 

2012 - Ende und aus 

Leider hatte das ganze Unternehmen unserem Verein kein Glück gebracht; die Ehe wurde einvernehmlich im Jahr 2012 geschieden, und die Spielerinnen gingen getrennte Wege. Unsere 2. Damen-Handballmannschaft hatte sich schon wesentlich früher aufgegeben und auch hier verloren sich die Spielerinnen in alle Winde. Und ein Wiederaufbau war leider nicht möglich, da sowohl das erforderliche Personal fehlte als auch die finanziellen Mittel.