Bitteres Wochenende für einen DSC-Fan

Die Erwartungen waren bescheiden, aber dass es am Wochenende in vier Begegnungen mit DSC-Beteiligung (alle live verfolgt!) nur ein einziges Pünktchen für unseren Club gab, das war schon bitter.

 

Zuerst ließ unsere "Zweite" bei der Reserve der TuSEM Essen im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft zwei wichtige Punkte liegen (2:3 Sätze - 16:25; 25:16; 25:23; 15:25; 11:15). Danach vermochten es auch die Damen-3 in einem erneut engen Bezirksligaspiel gegen den SV Rosellen nicht, ihren Hinspielerfolg zu wiederholen (1:3 Sätze - 27:25; 23:25; 24:26; 12:25). Am Samstagabend schließlich hatten die DSCity Girls gegen Regionalliga-Tabellenführer TV Hörde keine wirkliche Chance (0:3 Sätze - 21:25; 16:25; 14:25).

Als dann am Sonntagnachmittag auch noch die 1. (Fußball-)Herren des DSC 99 mit einem 1:2 beim VfB Solingen weiteren Boden  im Kampf gegen den Abstieg aus der Landesliga verloren haben, blieb für den Düsseldorfer Sportfan am Wochenende nur  einziger Lichtblick: wenigstens hat die Fortuna das Aufsteigerduell in der Fußball-Bundesliga gewonnen ...



Samstagmittag, 23. Februar. Strahlender Sonnenschein, kaum Wind, herrliche Fernsicht. Mehr als 50 km Anreise mit dem Rad, vom Düsseldorfer Süden über die "Panoramatrasse" Niederbergbahn an Velbert vorbei nach Essen, zur Margarethenhöhe. Diese Tour ist mit dem neuen eBike noch viel schöner als beim letzten Mal, Anfang November, damals noch mit dem alten "Bio-Bike", ohne elektrische Unterstützung an den steileren Stellen. So bin ich diesmal schneller und vor allem entspannter und erreiche rechtzeitig vor dem angekündigten Spielbeginn die große TuSEM-Halle. Da läuft das Spiel allerdings bereits. Es war über fünf Minuten zu früh angepfiffen worden - und das soll nicht das einzige bleiben, was an dieser Partie der DSC-Reserve bei derjenigen von TuSEM Essen verwunderlich ist. Als ich die Tribüne betrete, liegen unsere Damen-2 noch mit 4:2 in Front. Aber nachdem ich mich hingesetzt und Papier und Bleistift herausgekramt habe, nimmt Trainer Stefan Hugenbruch schon die erste Auszeit (bei 5:8), um eine Fehlerserie des eigenen Teams und den Spielfluss der Hausherrinnen zu unterbrechen. Ohne Erfolg - 5:11, 8:14 (zweite Auszeit DSC) und 9:18 lauten die nächsten Zwischenstände. "DSC pomadig; nach gutem Start immer weiter in Rückstand" steht auf meinem Zettel. Prompt geht dieser erste Satz nach nur ungefähr zwanzig Minuten glatt mit 16:25 verloren.

Im zweiten Satz wacht unser Team endlich auf. "DSC von Beginn an konsequent!" notiere ich erleichtert. Über 12:4 und 18:9 gelingt nach 19 Minuten mit 25:16 der Satzausgleich. "Jetzt dran bleiben und drei wichtige Punkte im Fernduell gegen die SolingenVolleys retten", so hoffe ich. Doch der dritte Satz wird zäh. Zuerst ein 2:5-Rückstand, dann eine 10:7-Führung - so geht es hin und her. Erste Auszeit DSC bei 13:14, erste Auszeit Essen bei 17:15. Der DSC geht danach sogar erneut mit drei Bällen in Front (19:16), gibt dann aber fünf Bälle in Folge ab! Zweite Auszeit DSC, diesmal mit Wirkung: bald führt der Favorit mit 22:21. TuSEM nimmt seine zweite Auszeit in diesem Satz, schafft auch noch zweimal den Ballausgleich, doch am Ende geht dieser dritte Satz nach 26 aufregenden Minuten mit 25:23 an den DSC.

"Jetzt ist der Widerstand von Essen wohl gebrochen" frohlocke ich - und muss wenig später entsetzt zwei DSC-Auszeiten bei 3:7 und 8:14 notieren. Die Düsseldorferinnen machen im vierten Satz der Reihe nach zu viele einfache Fehler, die Hausherrinnen gewinnen immer mehr Sicherheit und Spielfreude. Die Konsequenz: nach 21 Minuten geht der Satz mit 15:25 an TuSEM - der erste Punkt ist weg. Im Tie-Break ist dann zunächst wieder alles offen. Der DSC geht mit 6:3 in Führung, lässt Essen dann aber wieder auf 6:6 herankommen. Bei 8:7 für den DSC werden die Seiten ein letztes Mal gewechselt. Ein klug platzierter Hinterfeldangriff bringt sogar das 9:7. Doch die Gastgeberinnen kämpfen, gleichen erneut aus (9:9 und 11:11). Sie haben jetzt auch zweimal sehr viel Glück (einmal Netzroller, einmal "angeschossen"). Die nächsten vier Bälle gehen an Essen, 11:15 - der DSC verliert das Spiel und den zweiten Punkt.

Da sich Tabellenführer SolingenVolleys seit der Niederlage gegen unsere Damen-2 Anfang Dezember keine Blöße mehr gegeben und in jedem Spiel drei Punkte eingefahren hat, wird es für den DSC nach dieser zweiten Rückrundenniederlage sehr schwer, Solingen noch von der Landesligaspitze zu verdrängen. Aber es kann immer noch gelingen: dazu müssen im Gipfeltreffen am 10. März in Langenfeld wie im Hinspiel alle drei Punkte geholt werden. Und die Damen-2 dürfen auch in den übrigen drei verbleibenden Partien bis zum Saisonfinale am 7. April keinen Punkt mehr liegen lassen. Die nächste Herausforderung wartet bereits am Karnevalssonntag (!) mit dem Werdener TB auf das DSC-Team (Essen, Carl-Humann Gymnasium, zweites Spiel: Anpfiff ca. 14 Uhr; Hinspiel 3:0).

 

Nach diesem Fünf-Satz-Krimi konnten wir nicht mehr pünktlich zum Anpfiff des Heimspiels der Damen-3 gegen den SV Rosellen in der Sporthalle des Lessing-Gymnasiums sein. Außerdem fand das Spiel dort unerwartet in der neuen Dreifach-Halle statt, in der man sich leicht verlaufen kann. Als wir das Spielfeld endlich kurz nach halb sechs erreicht hatten, führte der DSC überraschend deutlich mit 23:17 im ersten Satz. Kommen die Gäste, die daheim in Rosellen in einer sehr engen und niedrigen Halle spielen müssen, mit den riesigen Ausmaßen der neuen Lessing-Halle nicht zurecht? Das Spiel findet nämlich auf dem Hauptfeld der Dreifach-Halle statt. Doch dann geht eine Weile gar nichts mehr bei den Gastgeberinnen. Statt "den Sack zuzumachen", läßt das Team Rosellen Ball um Ball bis zum 23:21 herankommen - Auszeit DSC. Erst nach einem weiteren Ball für die Gäste folgte Punkt Nummer 24 für die Hausherrinnen - 24:22, zwei Satzbälle. Rosellen greift zweimal erfolgreich an - 24:24. Erst den vierten (!) Satzball kann der DSC nach einer knappen halben Stunde zum 27:25-Satzgewinn verwandeln.

Auch in Satz 2 gehen die Gastgeberinnen zunächst deutlich in Front (7:2), müssen dann aber früh hinnehmen, dass die Gäste von der anderen Rheinseite Ball um Ball aufholen und ausgleichen (7:7). Bis zum 19:17 geht der DSC immer wieder in Führung, dann startet Rosellen nach Angabefehler DSC eine Miniserie, die zur ersten Führung der Gäste führt (19:20). Später wird sich zeigen, dass genau in diesem Moment das Spiel gekippt ist. Die Gastgeberinnen gehen zwar noch einmal kurz in Front (22:21), aber der Satz nach 27 Minuten an Rosellen (23:25).

Der dritte Satz verläuft ähnlich. Frühe Führung DSC (6:2), Ausgleich Rosellen (6:6), umkämpfter Mittelteil mit Vorteilen beim DSC, aber immer wieder holt Rosellen auf (16:16). Wenig später ziehen die Hausherrinnen mit Glück und Geschick noch einmal deutlich davon - erst auf 21:17, dann sogar auf 24:19 - fünf Satzbälle für den DSC. Aber wie im ersten Satz beginnt jetzt wieder das Nervenflattern bei den Gastgeberinnen. Sie verschenken alle fünf und geben diesmal nach 26 Minuten sogar den Satz ab (24:26).

In Satz 4 ist nach dieser unglücklichen Wendung der DSC-Widerstand gebrochen. Auf einer Welle von Euphorie holt Rosellen den Satz nach nur 18 Minuten glatt mit 12:25. Für den DSC bleibt mit dieser 1:3 -Niederlage nach einer sehr ordentlichen Leistung also noch nicht einmal ein Pünktchen: Volleyball kann so grausam sein!

 

Das "Bonusspiel" der DSCity Girls gegen den unangefochtenen Regionalligaspitzenreiter TV Hörde ist schnell berichtet. Aufgrund der langen Spielzeit bei den Damen-3 erreichten wir die Halle an der Siegburger Straße ebenfalls erst gegen Ende des ersten Satzes. Da zeigte die Anzeigetafel 21:23 - Auszeit für Hörde. Sollte es hier etwa doch eine Überraschung geben? Leider nein: Der Favorit beendet die Düsseldorfer Aufholjagd und gewinnt den Satz nach 25 Minuten mit 21:25.

Die Gastgeberinnen spielen gar nicht einmal schlecht, aber der Tabellenführer bringt einfach zu viel Power auf die Platte, als dass der Aufsteiger dauerhaft mithalten könnte. Wenn sich die City Girls einmal nach einem größeren Rückstand  wieder herangekämpft haben (Beispiel: von 2:6 auf 8:8), dann schlagen die Gäste bald danach wieder kräftig zu und ziehen noch weiter davon (10:15). So endet der zweite Satz nach 21 Minuten mit 16:25.

Auch im nächsten Satz notiere ich bereits zur Satzmitte "Hörde schneller und powervoller". Nach 5:5 zieht der Favorit Ball um Ball davon (über 6:9 zum 7:13). Bis zum 14:19 schafft es der DSC danach zunächst, diesen Rückstand nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Doch dann ist der Widerstand endgültig gebrochen und Hörde macht in schneller Folge vor allem mit krachenden Sprungaufgaben die Bälle 20 bis 25. Nach zwanzig Minuten ist der dritte Satz mit 14:20 Bällen und das Spiel mit 0:3 Sätzen verloren.

Noch steht das Team von Trainer Pascall Reiß weiterhin auf Platz 8, vor den Relegations- und Abstiegsrängen, aber die Verfolger rücken immer näher. Ein Überraschungserfolg im nächsten Heimspiel gegen den zuletzt nicht mehr so souveränen Tabellenzweiten FCJ Köln II am Samstag, 9. März (19:00 Uhr, Sporthalle Siegburger Straße 149, Hinspiel 1:3), würde unseren Damen-1 wieder etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen.