Am Wochenende haben sowohl die DSCity Girls als auch die Damen-2 ihre Meisterschaftsspiele gegen Spitzenmannschaften aus ihren Ligen jeweils mit 3:2 gewonnen und ihre Anhänger begeistert.
In der Regionalliga rang die Damen-1 am Samstag in heimischer Halle den Tabellenzweiten FCJ Köln II nach 0:2-Satzrückstand in mehr als zwei Stunden Spielzeit noch mit 18:25; 21:25; 25:20; 25:21 und 15:10 nieder.
Am Sonntag zog unsere "Zweite" nach und besiegte in einem spannenden Landesliga-Spitzenspiel den Tabellenführer SolingenVolleys mit 14:25; 25:13; 25:21; 18:25 und 15:11.
Trotzdem gibt es für beide Teams einen Wermutstropfen - beide müssen weiter um ihre Saisonziele kämpfen und zittern.
Vor dem Heimspiel gegen die Reserve des Zweitligisten FCJ Köln waren die DSCity Girls vorsichtig optimistisch. Zwar hatten ihre Gegnerinnen die Regionalliga in der Hinrunde lange Zeit dominiert, aber zuletzt auch gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte Punkte liegen gelassen und die Tabellenspitze aus den Augen verloren. Zudem konnte Trainer Pascall Reiß wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.
Doch im ersten Satz vermochten es die Hausherrinnen nur im ersten Drittel mitzuhalten (7:7), danach setzte sich die Klasse der Gäste durch, die traditionell zahlreiche Spielerinnen von der dem Verein aus Köln-Junkersdorf benachbarten Deutschen Sporthochschule in ihren Reihen haben. Bei 8:13 versuchte der DSC-Coach, mit einer Auszeit den Spielfluß der Kölnerinnen zu unterbrechen. Tatsächlich kam sein Team noch einmal auf 15:18 heran, musste sich nach 26 Minuten aber mit 18:25 geschlagen geben. Auffallend in diesem Satz: das komplette Gästeteam agierte bei jedem Ballwechsel in Angriff, Block und Feldabwehr sehr flink und beweglich, vor allem die Kölner Libera spielte hervorragend. Die Gastgeberinnen setzten dagegen zuviele Angaben und auch Angriffe von der Außenposition ins Netz oder ins Aus (ich habe alleine sechs solcher Eigenfehler notiert).
Satz Nummer 2 verlief lange Zeit noch schlechter für den DSC - 2:5 und 4:8 hießen die Spielstände bei den ersten beiden Auszeiten, die ein sichtlich "angefressener" Pascall so
frühzeitig im Satz für seine Mannschaft nehmen musste. Ein Zwischenhoch brachte die City Girls zwar noch einmal auf zwei Bälle heran (10:12), doch dann zog Köln unaufhaltsam bis zum 14:23 davon.
Immerhin holten sich die Gastgeberinnen danach mit sieben erfolgreichen Bällen (davon vier abgewehrte Satzbälle!) noch ein wenig Zuversicht für den dritten Durchgang. Am Satzende hieß es nach
erneut 26 Minuten 21:25.
"Heute gibt's also wohl keine Punkte, wie vor zwei Wochen gegen Tabellenführer Hörde" dachte der Berichterstatter nach diesem Satz enttäuscht und wandte sich zum Durchatmen dem kleinen Buffet hinter der Tribüne zu. In seinem Rücken tat sich der derweil Unerwartetes. Köln ließ ein wenig nach (das bekannte "Dritte-Satz-Syndrom"?), die Hausherrinnen legten ihre Eigenfehler ab, spielten jetzt auf Augenhöhe mit dem Favoriten - und nach einer tollen Angabenserie der nach längerer Abwesenheit ins Team zurückgekehrten Spielführerin Lena Thewes stand es plötzlich sogar 13:10 für den DSC. Köln konnte zwar noch einmal zum 13:13 ausgleichen, doch danach kämpften sich die Gastgeberinnen mutig und mit großer Leidenschaft nach 25 Minuten zum 25:20-Erfolg im dritten Satz. Das Publikum - mehr als sechzig fachkundige Volleyballfans, ganz überwiegend AnhängerInnen der City Girls, füllten die Tribüne - war begeistert!
Diese Begeisterung steigert sich noch im vierten Satz. Jetzt wird es ein hochklassiges, spannendes Regionalligaspiel mit tollen Ballwechseln. Auf beiden Seiten wird mit hoher Laufbereitschaft verteidigt und variantenreich angegriffen. Bis zur Satzmitte liegt der DSC stets in Führung - 5:2, 14:9 und 17:13 lauteten die Zwischenstände -, doch dann schaffen die Kölnerinnen wie in Satz 3 wieder den Ausgleich und gehen sogar ihrerseits mit einem Ball in Front (18:19). Die Anfeuerungsrufe für die Hausherrinnen werden noch lauter. Mit Erfolg: clever den Block außen angeschlagen, tolle Angabe - erneut zwei wichtige Punkte von der DSC-Spielführerin, 20:19, Führung zurück erkämpft. Das Momentum ist jetzt beim Heimteam. Zwar touchiert die nächste Feldabwehr ganz leicht die Decke und gerät ein Angriff einer anderen Lena (Röwer) aus dem Hinterfeld einen Ticken zu lang, doch deren kluge Bogenlampe zuvor und ihre beiden nächsten Hammerschläge sitzen - Jubel, 24:21, Satzball DSC. Mit etwas Dusel geht auch dieser an die Düsseldorferinnen, 25:21, Satzausgleich zum 2:2, einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg gewonnen. 28 Minuten hat dieser spannende Satz gedauert.
Getragen von diesem Flow aus den Sätzen 3 und 4 und der Begeisterung auf den Rängen gehen die City Girls auch im Tie-Break schnell wieder in Front. Beim 5:2 nimmt die Kölner Trainerin die erste Auszeit, bei 8:4 werden die Seiten gewechselt, kurz danach heißt es 12:6. Das müsste doch jetzt zum Sieg reichen! Tut es auch: der DSC bleibt in dieser Phase mutiger als die Gäste und nach einer Viertelstunde beendet Lena Röwer mit einer "Keule" von der Diagonalen das Match - 15:10 endet dieser Entscheidungssatz, zweiter Punkt für den DSC. Erfreuter Kommentar vom sonst so stillen Clemens (80 Jahre, langjähriges DSC-Mitglied, ist bei jedem Heimspiel und auch auswärts im näherem Umkreis stets dabei): "sauber!" - mehr Lob von ihm geht nicht.
Wie die Gegnerinnen aus Köln dieses Spiel an einem stürmischen Samstag bewerten, das kann man hier nachlesen. Dank in die Domstadt für die anerkennende Worte zum Schluss! Aber ein dicker Werrmutstropfen bleibt: auch die Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg aus der Regionalliga haben am Wochenende gepunktet, vor allem das 3:0 von Lüdinghausen gegen Paderborn kommt unerwartet. Damit bleiben die DSCity Girls trotz dieses Überraschungserfolges gegen den Tabellenzweiten weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Aber die Konkurrenten davor sind wenigstens noch in Reichweite. Am 23. März kommt der punktgleiche TV Gladbeck in die Sporthalle an der Siegburger Straße. Beide haben 17 Punkte auf dem Konto, Gladbeck hat einen Sieg mehr eingefahren und liegt deshalb vor dem DSC auf dem Relegationsplatz. Vorher müssen die Damen-1 noch in Herten (Platz 6) antreten (Samstag, 16. März, 18:00 Uhr, Knappenhalle - Hinspiel 1:3). Vielleicht gelingt ihnen auch in diesem Spiel erneut eine Überraschung und sie sammeln weitere Punkte für ein zweites Jahr in der Regionalliga!
Bei den Damen-2 in der Landesliga war die Ausgangssituation vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer SolingenVolleys klar: wenn das Team von Trainer Stefan Hugenbruch die Gegnerinnen noch von Platz 1 verdrängen und damit den direkten Aufstieg in die Verbandsliga schaffen wollte, dann musste es alle drei Punkte holen.
Aber den besseren Start in das Match fand das junge Team aus dem Bergischen Land. Schon beim ersten Ballwechsel, nach einer druckvollen Angabe von Zuspielerin Susanne Hahn, als die verunglückte Solinger Annahme direkt ins Düsseldorfer Feld zurückgeflogen kam, hat der DSC dieses Geschenk nicht etwa zum 1:0 genutzt, sondern den Ball kurz hinter dem Netz zwischen zwei verdutzten Spielerinnen zu Boden fallen lassen. Der Spitzenreiter auf der anderen Seite machte dagegen in der Folge kaum noch Fehler, sondern zog ein schnelles, druckvolles Spiel auf. Vor allem im Block waren die Solingerinnen sehr flink und aufmerksam - und mehrfach erfolgreich. Die Folge war ein schneller 5:9-Rückstand für den DSC. Der konnte zwar noch einmal auf einen Ball heranrücken (11:12), aber danach zog Solingen unaufhaltsam davon. Vor allem deren gefährliche Sprungaufgaben bekam der DSC nicht mehr in den Griff: zweite Auszeit bei 13:17-Rückstand und nach 21 Minuten war der erste Satz mit 14:25 weg.
Jetzt durfte unsere "Zweite" keinen weiteren Satz mehr verlieren! Doch dann lag das Team sofort wieder mit 0:3 und 3:6 zurück. War's das damit schon? Nein, denn zuerst glichen die Damen-2 mit mutigem und klugem Spiel aus (6:6), dann gab es ein umkämpftes Zwischenstück (bis zum 10:10) und danach zog diesmal der DSC unaufhaltsam davon (16:10) - und holte sich nach 23 Minuten mit 25:18 diesen zweiten Satz.
Der nächste Satz war der am stärksten umkämpfte des gesamten Matches, mit tollem Volleyballsport auf beiden Seiten. Abwechselnd lautstarker Jubel von den zahlreichen Fans beider Mannschaften in der Langenfelder Halle. Der DSC lag stets in Front - im Mittelteil sogar mit sechs Bällen (15:9), gegen Satzende aber nur noch knapp (21:20) - und holte sich nach 25 spannenden Minuten mit 25:21 diesen dritten Satz und den ersten Punkt.
Also bleibt doch noch eine Chance auf drei Punkte und die Meisterschaft!? Wieder nein! Bis zum 3:3 verlief der vierte Satz zwar ausgeglichen, doch dann zog Solingen mit einer erneuten Aufgabenserie wie in Satz 1 auf und davon (erst auf 4:8, dann sogar 4:13 und 5:16!). Der Satz war weg! Immerhin konnte der DSC sich in den nächsten Ballwechseln mit einigen Ballgewinnen noch etwas Zuversicht für den Tie-Break holen. Aber nach 23 Minuten ging dieser vierte Satz mit 18:25 an Solingen. Die hatten sich damit den nötigen Punkt für die Meisterschaft und den Aufstieg erkämpft - Gratulation!
Die DSC-Damen steckten ihre Enttäuschung darüber und einen frühen 1:4-Rückstand im Tie-Break dann aber noch weg. Beim Seitenwechsel lagen sie nur noch mit zwei Bällen zurück (6:8) und zogen danach mit 9:8 erstmals in diesem Entscheidungssatz in Front. Diese Führung gaben sie im Schlussteil nicht mehr her: nach einer Viertelstunde gingen Satz und Spiel (und der dritte Match-Punkt) mit 15:11 an die Düsseldorferinnen.
Damit hat der DSC den SolingenVolleys immerhin die einzigen beiden Saisonniederlagen beigebracht. Aber aufgrund der eigenen Punkteverluste in vier Spielen gegen die beiden Essener Reserve-Teams von TuSEM und Humann und zweimal gegen Solingen AufderHöhe bleibt für unsere Damen-2 am Saisonende nur der zweite Platz. Der ist gesichert, damit kann sich das Team jetzt schon auf eine erneute Aufstiegs-Relegation vorbereiten. Die findet in diesem Jahr erst Mitte Mai statt. Dann geht es voraussichtlich gegen den Verberger TV, derzeit Zweiter in der Landesliga-Nachbarstaffel 3, und den ART oder die DJK Rheinkraft Neuss II am Tabellenende der Verbandsliga, Staffel 3 - alle drei Teams alte Bekannte aus der vergangenen Saison. Team und Trainer sind zuversichtlich hinsichtlich dieser Chance beim "Nachsitzen". Es wäre auch an der Zeit, dass nach einer Serie von gescheiterten Relegationsrunden in den letzten Jahren endlich einmal ein DSC-Team diesen Fluch beendet und erfolgreich aus einer solchen Runde hervorgeht!