Auch das zweite Spiel der Relegationsrunde um den Aufstieg in die Verbandsliga konnten die Damen-2 für sich entscheiden. Am Samstagnachmittag siegte das Team um Trainer Stefan Hugenbruch beim Verbandsliga-Achten DJK Rheinkraft Neuss II mit 3:1 (23:25; 25:16; 25:22; 25:19). Damit wird das heutige dritte Spiel zwischen Verberg und Neuss bedeutungslos: unsere "Zweite" kann nicht mehr von Platz 1 verdrängt werden und steigt in die Verbandsliga auf.
Herzlichen Glückwunsch von den Fans und der Abteilungsleitung!
Samstagnachmittag, 11. Mai 2019, kurz vor 16 Uhr. In der Fußballbundesliga geht die erste Halbzeit des vorletzten Spieltages in eine spannende Schlussphase. Spannung auch im Berufsbildungszentrum Neuss in der Weingartstraße. Langsam wird es voller auf den Zuschauerbänken. Die beiden Teams haben ihr Aufwärmprogramm abgeschlossen, stehen im Kreis zusammen, grüßen Gegner, Schiedsgericht und Fans und feuern sich gegenseitig noch einmal an. Auf Düsseldorfer Seite stellen sich vor dem Anpfiff vor allem zwei Fragen: Wie stark ist Neuss, das seine zweite Verbandsligasaison mit nur zwei Siegen und neun Punkten (davon das Gros allerdings erst aus den letzten Spieltagen) auf Platz 8 abgeschlossen hat? Und wie haben die Damen-2 des DSC 99 den anstrengenden Fünf-Satz-Krimi verkraftet, der erst vor 18 Stunden zu Ende gegangen ist?
Die ersten Ballwechsel geben darauf noch keine klare Antwort. Die Führung wechselt hin und her, dann gibt es bei 6:4 eine erste Zwei-Bälle-Führung für den DSC. Doch danach gehen einige Bälle unglücklich oder durch zu große Hektik verloren und Neuss kann auf 7:11 davonziehen. Bei 11:16 nimmt Trainer Stefan Hugenbruch bereits die zweite Auszeit und nimmt wenig später einen Spielerinnenwechsel vor, aber erst nach dem 13:19-Rückstand fängt sich sein Team und rückt langsam wieder an die Gastgeberinnen heran. Auszeiten Neuss bei 17:20 und 21:23. Der DSC kann danach sogar noch zweimal auf nur einen Ball Rückstand verkürzen, muss sich aber nach 27 Minuten im ersten Satz mit 23:25 geschlagen geben. Dabei wirft der Satzball noch einmal ein Licht auf mehrere umstrittene Schiedsrichterentscheidungen in diesem Satz. Die flinke DSC-Zuspielerin Susanne Hahn läßt einen Abpraller vom Neusser Block bewusst neben sich außerhalb des Spielfeldes zu Boden fallen, aber der erste Schieri, keine drei Meter entfernt, entscheidet auf „Linie berührt“, also Ball im Feld und Punkt und Satzgewinn für Neuss.
Gibt es jetzt etwa eine Wiederholung der herben Niederlage aus dem Vorjahr? Vor gut zwölf Monaten hat unsere „Zweite“ in der Vorjahres-Relegation an gleicher Stelle deutlich gegen die erste Mannschaft des DJK Rheinkraft Neuss verloren. Aber nicht nur das Wetter ist heuer anders (vor einem Jahr war es beinahe unerträglich warm in der Halle), auch das DSC-Team hat sich gewandelt. War es im Vorjahr erst durch eine unerwartete Siegesserie in der Rückrunde überraschend als Landesliga-Zweiter in die Relegationsrunde um den Verbandsliga-Ausfstieg eingezogen, so wollten die Damen-2 in dieser Saison von Beginn an den Aufstieg und sind „gefühlt“ auch Meister ihrer Landesligastaffel geworden. Sie haben den tatsächlichen Meister, die SolingenVolleys, zweimal eindrucksvoll geschlagen, in jedem Ligaspiel gepunktet und nur zwei davon verloren. Am Ende stand bei gleicher Zahl an Siegen sogar das bessere Satzverhältnis auf dem Düsseldorfer Konto, aber es fehlte ein Pünktchen an Platz 1. Und noch etwas ist anders geworden, wie Vorjahrestrainer Adrian Klein als interessierter Beobachter bestätigte: der Kader der Damen-2 ist vor allem in seiner Breite stärker geworden und die neuen Spielerinnen sind gut integriert.
Die mentale Stärke des DSC-Teams wird im zweiten Satz auch daran ersichtlich, dass Susanne und ihre Mitspielerinnen ihren Zorn über die Schiedsrichterentscheidungen nicht in Frust, sondern in Energie umwandelten. Schnell heißt es 3:0 und 7:2. Neuss kommt zur Satzmitte zwar wieder auf ein, zwei Bälle heran, aber ab dem 16:14 läßt der Herausforderer dem Noch-Verbandsligisten keine Chance mehr. Beim 20:14 geht ein Raunen durch den Düsseldorfer Anhang: Mannschaftsführerin Luisa Hayen, nach langer Verletzungspause wieder ins Team zurückgekehrt, hat auf der Außenposition den Ball hart und schnell am Block vorbei cross auf die Seitenlinie geschmettert. „Die alte Luisa ist wieder da!“ jubeln die Fans. Nach 25 Minuten geht Satz zwei deutlich mit 25:16 an die Gäste von der anderen Rheinseite.
Der dritte Satz beginnt für den DSC mit einem 0:5-Rückstand. Doch danach unterlaufen den Neusserinnen unter dem Druck der Gäste vier Fehler nacheinander und nach einem erfolgreichen Block heißt der Spielstand 5:5. Anschließend geht es mit abwechselnder 1-Punkte-Führung hin und her bis zum 15:15. Dann kann sich der DSC bis zum 19:16 absetzen. Die Gastgeberinnen kommen zwar anschließend noch einmal heran und können bei 21:21 sogar noch einmal ausgleichen. Doch mit großem Kampfgeist und auch ein wenig Glück (Touch, Netzroller) gewinnen unsere Damen-2 nach 27 Minuten auch diesen dritten Satz (25:22) und sind damit nur noch einen Satzerfolg vom Verbandsligaaufstieg entfernt.
Diesen Satzerfolg holen sie sich bereits im Folgesatz Nummer vier. Der verläuft bis zum 4:4 ausgeglichen, dann zieht der DSC unaufhaltsam davon, zuerst auf 8:4, später 15:9 und schließlich 18:11. Leichtes Bangen noch ein letztes Mal, als Neuss zwei kleine Punkte-Serien mit einem glücklichen Netzroller zum 20:18 abschließt. Aber danach lassen die Düsseldorferinnen nichts mehr anbrennen und gewinnen nach 25 Minuten den Satz mit 25:19, das Match mit 3:1 Sätzen und die Aufstiegsrelegation mit zwei Siegen und fünf Punkten.
