D2: Pflicht erfüllt - D1: dramatische Kür

DSCity Girls jubeln nach dem Erfolg im Tie-Break gegen den TuS Herten
DSCity Girls jubeln nach dem Erfolg im Tie-Break gegen den TuS Herten

Am Doppelheimspieltag erledigten zunächst die Damen-2 des DSC 99 ihre Pflichtaufgabe in der Volleyball-Verbandsliga gegen den Tabellenletzten TuS 08 Lintorf mit einem 3:1-Erfolg  (25:23; 25:15; 21:25; 25:14).

Danach kämpften die DSCity Girls den TuS Herten, Tabellenzweiter in der Regionalliga, in einem aufregenden, fast zweieinhalbstündigem Volleyballkrimi mit 3:2 nieder (25:22; 25:22; 22:25; 17:25; 16:14).

Aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz bleibt es in beiden Ligen weiter spannend.

Foto - Copyright: Taat Herzberg Fotographie (https://www.taatherzbergfotografie.com/)



Der erste Doppelheimspieltag von Damen-2 und Damen-1 geht als ein rundum gelungenes Event in die Annalen der DSC-Volleyballabteilung ein. Eine "volle Hütte", über vier Stunden toller Volleyballsport mit vielen begeisternden Ballwechseln, viel Einsatz und Leidenschaft auf dem Feld und auf den Rängen, beste Unterhaltung für die zahlreichen Fans - und am Ende 3 Punkte für unsere "Zweite" und deren 2 für die DSCity Girls!

 

Lassen wir die zuerst einmal selber zu Wort kommen:

 

Was für ein KRIMI!!

 

Wir gewinnen in einer vollen Hütte gegen den Tabellenzweiten TuS Herten mit 3:2 - und das auch noch bei unserer ersten Live-Übertragung über Sportdeutschland.TV! (Danke an dieser Stelle nochmals an die Kommentatoren Ferdi und Steffen)!  Dabei hatte das Spiel so einiges zu bieten. Lange, umkämpfte Ballwechsel, Aufholjagden und Einbrüche und - nicht zu vergessen - Freibier für die Zuschauer. Doch der Reihe nach:

 

Wir starteten konzentriert und vor allem routiniert in den ersten Satz und man merkte uns den Stress kurz vor Beginn des Spiels überhaupt nicht an. Selbst die lautstarken Fangesänge der mitgereisten "TultraS" (das sind die Hardcore-Fans des TuS Herten, mit eigenen Trikots, Bannern und einer die ganze Zeit über aktiven Trommler-Gruppe) konnten wir mühelos ausblenden. Mit druckvollen Aufschlägen, platziertem Zuspiel, harten Angriffen und einer überragenden Block-/Feldabwehr brachten wir den ersten Satz nach Hause (25:22).

Auch in Satz 2 konnten wir diese Leistung abrufen. Jedoch hat sich schon hier das spätere Unglück aus Satz 3 angebahnt. Mehrfach haben wir es nicht geschafft, einen komfortablen 5-Bälle-Vorsprung zu halten, sondern ließen Herten immer wieder herankommen. Am Ende retteten wir wieder ein 25:22 über die Ziellinie.

Dann war es der 3. Satz, der uns zu Knabbern gab. Mitte des Satzes gerieten wir zweimal deutlich in Rückstand (6:10 resp. 12:15) schafften aber jeweils nach einer Auszeit beide mal den direkten Ausgleich. Dann marschierten wir weiter und zogen erst auf 20:16 und danach sogar 22:17 davon. Mit einer solchen Führung kurz vor dem Satzende sollte man doch meinen, dass man die letzten drei Pünktchen in diesem Satz auch noch machen und damit einen 3-Punkte-Sieg einfahren könnte. Jedoch darf man diese Rechnung nicht mit den Damen aus Herten machen. Diese kämpften aufopferungsvoll um jeden Ball, nutzen unsere Lücken und Schwächen gnadenlos aus, erzielten acht Bälle in Folge (!) und brachten uns damit in die Knie und sich selber zum ersten Satzgewinn (22:25).

Das steckte in den Köpfen, im 4. Durchgang lief so gar nichts mehr ... (0:5, 9:16 - und am Ende 17:25).

Nun hieß es Schwamm drüber, abhaken und auf den Tiebreak konzentrieren! Der Start in den letzten Satz des Abends hätte nicht besser laufen können. Wir konnten uns früh absetzen und kraftvoll über die Mitte punkten. Seitenwechsel mit 8:4-Führung und weiter geht's! Doch auf der anderen Feldhälfte wollte es nicht plötzlich überhaupt nicht mehr laufen. Herten zog auf 9:12 vorbei und hatte kurz danach bei 10:14 sogar vier Matchbälle. Was dann passierte, zeigte mehr als nur Moral! Wie die Gäste am Ende des 3. Satzes und wenige Minuten zuvor nach dem Seitenwechsel, so konnten wir dieses Mal mit einer grandiosen Aufschlagserie und guter Blockarbeit den Satzverlust doch noch abwenden und nach über 140 Minuten Gesamtspielzeit mit 16:14 als Siegerinnen vom Platz gehen!!

 

Doch ausruhen dürfen wir uns nicht. Schon am kommenden Samstag, 8. Februar, geht es zum Derby nach Langenfeld. Die SG konnte das Hinspiel für sich entscheiden, nachdem wir eine 2:0 Satzführung und Matchbälle im 3. Satz noch abgegeben hatten. Dafür wollen wir uns revanchieren. Anpfiff ist um 19 Uhr in der Sporthalle "Hinter den Gärten".

 

Ergänzung des Berichterstatters: Aufgrund der Punkterfolge der Tabellennachbarn Lüdinghausen (7. mit 19 Punkten) und GW Paderborn (9. mit 15 Punkten) ändert sich für den DSC (8. mit 17 Punkten) nichts an der Tabellensituation. Derzeit sieht vieles nach einem Show-Down um einen Nicht-Abstiegsplatz im letzten Saisonspiel am 5. April in heimischer Halle gegen die Paderbornerinnen aus. Andererseits: Die DSCity Girls empfangen am 14. März auch noch Lüdinghausen. Und mit der Leistung vom Samstag sind sie durchaus für "Bonus-Punkte" gegen Tabellenführer Leverkusen II oder eben die starken Langenfelderinnen gut. Also dran bleiben, "Erste"!

 

Jetzt zu den Damen-2 in der Verbandsliga. Die waren am Samstag für’s Warm-up zuständig. Außerdem teilten sie sich mit den Damen-1 die umfangreichen Auf- und Abbauten von Netzanlage, Werbetafeln, Musikanlage und die Versorgung mit Speisen und Getränke – das alles eine Menge Arbeit, wie der Berichterstatter selber erfahren durfte - sowie, vice versa, die Besetzung des Kampfgerichts. Und da war ja auch noch das Spiel als aktueller Liga-Dritter gegen den Tabellenletzten TuS 08 Lintorf. Ein deutliches 3:0 im Hinrundenspiel Mitte Oktober in Ratingen und die aktuelle Tabellensituation – Lintorf hat erst ein einziges Saisonspiel gewonnen –, da schreibt man schnell etwas von einem Pflichtsieg. Aber Vorsicht: dieser Lintorfer Sieg geschah gerade einmal vor einer Woche, gegen den DSC-Tabellennachbarn Osterfeld, und dreimal hat sich das Gästeteam zuvor immerhin bereits in den Tie-Break gekämpft. Zudem hatte dieses damals aus Spielerinnen von Ratingen und Lintorf fusionierte Team die Vorsaison auf einem soliden sechsten Platz abgeschlossen.

 

   Unsere „Zweite“ ging entsprechend konzentriert in diese Partie und erspielte sich schnell eine deutliche Führung. Auf meinem Notizzettel heißt es bei 4:3 „D2 sehr locker und frohgemut, L(intorf) schwach“. Bei 8:5 und 19:16 für das Heimteam nahm der Lintorfer Coach seinen beiden Auszeiten, wenig später hieß es sogar 24:18, also sechs Satzbälle für unsere Damen-2. Aber dann stehen auf meinem Zettel Notizen wie „verplöppelt“, „An (Blitz-Symbol)“ – für Annahme total misslungen, „L kontert“, „Netz x (Blitz)“ – für einen Angriffsschlag der Spielerin mit dieser Rückennummer x voll ins Netz, „x geblockt“ – fünf dieser Satzbälle waren weggeschenkt, trotz zwischenzeitlicher Auszeit und gutem Zureden von Trainer Tim Heinrich! Dann folgt „mit Not-Bagger gestellt, mit Gewalt vollendet“, 25:23, noch einmal Glück gehabt. Mein Fazit zu diesem ersten Satz: „unnötig aufregend“.

 

   Der zweite Satz begann so, wie der erste aufgehört hatte, schnell stand es 1:5. Doch Trainer und Team blieben ruhig und bald danach hieß es erst 8:8 und dann 12:9, Auszeit Lintorf. Ohne Wirkung – die Damen-2 ließen sich jetzt nicht mehr beirren, sondern entschieden diesen zweiten Satz mit druckvollem, konzentrierten Spiel nach 21 Minuten mit 25:15 für sich. Läuft also doch alles wie geplant.

 

   Diesen letzten (Text-)Satz sollte man besser mit einem Fragezeichen abschließen. Nach ausgeglichenem Beginn hieß es in Satz Nummer 3 nach wenigen Minuten 6:5. Ich kringelte dieses Zwischenergebnis ein und erläuterte der Mutter von Mittelblockerin Alina: „So markiere ich am Ende rückblickend immer die entscheidenden Wendepunkte eines Satzes. Das mache ich jetzt schon einmal im voraus – DSC geht erstmals in diesem Satz in Führung und gibt diese nicht mehr ab“. Diese, skeptischer als ich, entgegnete: „hoffentlich ist das nicht zu früh gefreut – aber ich glaub’s jetzt auch“. Da stand es inzwischen auch schon 8:5. War aber doch zu früh gefreut, denn plötzlich drehte Lintorf auf. Nach 10:7 hieß es auf einmal 11:12! Nun wurde es ein spannendes Spiel mit tollen Szenen auf  beiden Seiten. Das erstaunliche dabei: Die Gäste entschieden jetzt im Schnitt zwei von drei der oft langen Ballwechsel für sich – und den Satz nach 27 aufregenden Minuten mit 21:25.

 

   Was macht jetzt der DSC-Trainer im vierten Satz, ändert er die Aufstellung? Nein, das macht er nicht. Er vertraut weiter den 6 Spielerinnen plus Libera, die zuvor den Satzverlust nicht mehr abwenden konnten. Und er tut gut daran. Diese sieben lassen Lintorf nur am Satzanfang eine kurze Führung (1:3), dann gewinnen sie in nur 19 Minuten diesen vierten Satz und das ganze Match mit 25:14.

 

   Was bedeutet das für die Lage in der Liga? Aufgrund eines zwar umkämpften, im Ergebnis aber doch klaren 3:0-Heimerfolges von Orts- und Tabellennachbar Hildener AT über den vormaligen Ligazweiten SolingenVolleys am Sonntagnachmittag, kehren die DSC-Damen-2 mit diesen drei Punkten (insgesamt jetzt deren 23 aus zwölf Spielen) auf Tabellenplatz 2 zurück. So kommt es am kommenden Samstag, 8. Februar, in Essen zum absoluten Topspiel beim Tabellenführer SG Bottrop/Borbeck (Sporthalle Bergeborbeck, Anpfiff 15:30 Uhr). Mit diesem Team hat unsere „Zweite“ noch eine Rechnung offen, ging doch das Hinspiel Mitte November gegen den Oberliga-Absteiger nach einer 2:1-Satzführung im Tie-Break knapp mit 13:15 verloren. Allerdings haben die Essenerinnen nach einer 0:3-Auftakt(heim)niederlage gegen Hilden alle ihre elf folgenden Ligaspiele gewonnen und führen die Verbandsliga mit 29 Punkten, also deutlichem Vorsprung an.

 

 

 

Die Damen-3 waren ein weiteres Wochenende spielfrei. In der Bezirksliga-Staffel 7 mussten sie ihren zweiten Platz an den TV Angermund abgeben. Der hat aber jetzt nicht nur drei Punkte, sondern auch drei Spiele mehr auf dem Konto als unsere „Dritte“. Die empfängt am Samstag, 8.2., um 16:00 Uhr in der Maria-Montessori-Gesamtschule in Flingern den VSC 88 Grevenbroich aus dem Tabellenkeller und kann sich mit einer Wiederholung des 3-Punkte-Erfolges aus dem Hinspiel den zweiten Platz von den dann spielfreien Angermunderinnen wieder zurückholen.