Man kann nicht jedesmal den Favoriten schlagen

Konzentrierte Damen-2 beim Verbandsliga-Spitzenreiter
Konzentrierte Damen-2 beim Verbandsliga-Spitzenreiter

Keine Punkte gab es am Wochenende für unsere beiden Spitzenteams. Nach den berauschenden Siegen beim Doppelheimspieltag vor einer Woche mussten sie am Samstag zu favorisierten Gegnern reisen - und hatten nicht wirklich eine Chance:

SG Langenfeld - Damen-1   3:0   (25:20; 25:21; 25:17 - 84 Minuten)

SG Bottrop/Borbeck - Damen-2   3:1   (25:17; 25:20; 23:25; 25:20 - 98 Min.).

Immerhin holten die beiden anderen DSC-Teams, die in Düsselddorf antreten durften, am Wochenende die volle Punktzahl:

Damen-3 - VSC 88 Grevenbroich  3:0   (25:13; 25:13; 25:23)

ART Düsseldorf - wJU20   0:2   (19:25; 22:25)

TV Büttgen-Vorst - wJU20   0:2   (22:25; 12:25).



Den Anfang machte am Samstagnachmittag unsere "Zweite" in Essen. Nach dem Gastspiel beim Tabellenführer schreibt das Team selber dazu auf seiner Facebook-Seite:

 

Unsere Auswärtsschwäche ist stärker geworden (Ernst Fricke)

Wir verlieren am Samstagnachmittag 1:3 gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter SG Bottrop/Borbeck. Mit aktuell 23 Punkten müssen wir dadurch unseren Silberschmuck ablegen und rutschen auf Tabellenplatz 4.

Ausgangssituation: Die SG ging seit 11 Spielen stets als Sieger vom Feld und belegt mit 6 Punkten Abstand in der sonst sehr ausgeglichenen Liga den ersten Platz. Darum erwarteten wir einen starken Gegner, der bereits bei seinem 3:2-Erfolg im Hinspiel in Düsseldorf besonders durch variantenreiche Angriffe unseren Block und die Abwehr in Verlegenheit gebracht hatte. Dennoch wollten wir den Mädels aus dem Ruhrgebiet Paroli bieten und freuten uns auf ein gutes Spiel auf Augenhöhe.

Leider ließ sich beides zunächst nicht in die Tat umsetzen. Während die Essenerinnen stabil ihr Spiel durchzogen, schlichen sich bei uns nach einem guten Start immer mehr Eigenfehler ein. Verschlagene Angaben und Angriffe sowie eine eher verschlafene Feldabwehr sorgten dafür, dass die SG Bottrop/Borbeck die ersten zwei Sätze ungefährdet auf ihrem Konto verbuchen konnte. Erst im dritten Satz, mit dem Rücken zur Wand, spielten wir endlich ein Spiel, dass die Bezeichnung "auf Augenhöhe" verdient hat. Im Fotofinish konnten wir dann diesen Satz mit 25:23 für uns entscheiden. Motiviert starteten wir weiterhin stark in den vierten Durchgang. Schnelle Punkte ließen auf einen Siegesmarsch hoffen. Doch ab Mitte des Satzes mussten wir unsere Führung abgeben und die SG punktete insbesondere durch einen starken Angriff auf der Außenposition. Der Satz entglitt uns aus den Händen und wir mussten das Feld als trauriger Verlierer verlassen. Wir gratulieren den Mädels aus Essen, die verdient das goldene Krönchen tragen!

Da eine schlechte Nachricht meist die andere jagt, müssen wir den treuen Fans außerdem leider verkünden, dass am kommenden Wochenende in der Verbandsliga spielfrei ist. Noch schlimmer: der Spielplaner scheint in seinem Kalender verrutscht zu sein - wir müssen am 23.2., dem Karnevals(!)-Sonntag, beim Tabellen-Neunten TV Gladbeck aufs Parkett, und das auch noch zu einer unchristlich frühen Uhrzeit (10:00 Uhr, Artur-Schirrmacher-Halle). Trotzdem wollen wir dort den Auswärtsfluch im Jahr 2020 brechen und wichtige Punkte mit nach Düsseldorf nehmen!

 

 Als zweites DSC-Team durften am Samstag die Damen-3 auf die Platte. Nach zwei spielfreien Wochenenden empfing das Team um Trainer Peyman Tavakoli in der Maria-Montessori-Gesamtschule zum dritten Rückrundenspiel den Tabellenvorletzten aus Grevenbroich. Die Gäste von der Erft waren wie im Hinspiel kein echter Prüfstein. Wie damals im November, so gab es auch jetzt zunächst zwei hochüberlegene Sätze (zweimal 25:13) für die Damen-3 und danach, im sicheren Gefühl des Sieges, ein 25:23 im dritten Satz - 3:0 Sätze also und drei Punkte für die Düsseldorferinnen. Damit rücken sie mit dem deutlich besseren Satzquotienten wieder am TV Angermund vorbei auf Platz 2 vor. Beide haben jetzt 23 Punkte und 8 Siege auf ihrem Konto, zudem hat der DSC zwei Spiele weniger ausgetragen.

Zwischen diesen beiden Teams fällt in der Bezirksliga-Staffel 7 die Entscheidung um die Vize-Meisterschaft, die zur Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation berechtigt. Tabellenführer SV Rosellen, mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen um 12 Punkte voraus, ist praktisch nicht mehr einzuholen. Von hinten droht keine Gefahr, denn der TuS Rheindorf auf Platz 4 liegt schon um 10 Punkte zurück. In drei Wochen kommt es in Angermund zum Show-Down um diesen wichtigen zweiten Tabellenplatz (Sonntag, 1. März, 11:00 Uhr, Theodor-Fliedner-Gymnasium). Wenn es den Damen-3 dann gelingt, ihren 3:1-Hinspiel-Erfolg zu wiederholen, wäre ihnen die Vize-Meisterschaft kaum noch zu nehmen.

 

Von solchen Tabellenregionen sind die DSCity Girls in der Regionalliga West weit entfernt. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in diese vierthöchste deutsche Spielklasse kämpfen sie erneut gegen den Abstieg. Anders als im Vorjahr, wo das Team um Chefcoach Pascall Reiss in den beiden Duellen mit dem „Platzhirsch“ SG Langenfeld zweimal die Oberhand behielt, gab es diesmal leider keine „Nachbarschaftshilfe“. Nachdem die Langenfelderinnen im Hinspiel den Bann gegen ihren Angstgegner (zuvor fünf DSC-Siege in Folge, in Pokal und Liga!) einmal gebrochen hatten (nach 0:2-Satzrückstand und Matchball gegen sich!), ließen sie dem Herausforderer im Rückspiel am Samstagabend in heimischer Halle keine Chance. Unsere Damen-1 waren allerdings auch weit entfernt von der herausragenden Form beim 3:2-Heimsieg über den Tabellenzweiten TuS Herten eine Woche zuvor. Wie die Mannschaft selber dieses Spiel und ihre Lage bewertet, das schreibt sie auf Instagram:

 

Umsonst gestreckt

Ein Wechselbad der Gefühle. Letzte Woche noch mit Team- & Kampfgeist ein klasse Spiel gegen TuS Herten abgeliefert, verlieren wir mit einer desaströsen Leistung gegen gut aufgelegte Langenfelder.

Wir schaffen es zu keiner Zeit das Spiel zu unserem Spiel aufzuziehen - agieren unsicher und zu defensiv in Aufschlag und Angriff. Letztlich eine verdiente Niederlage.

Nächste Woche gilt es den direkten Verfolger im Rennen um die „Nicht-Abstiegsplätze“, die SG Werth/Bocholt, auf Abstand zu halten - bis dahin muss sich einiges tun.

Eure DSCity Girls

 

Die Brisanz dieses nächsten Spieltages für unsere "Erste" zeigen folgende Daten:

Trotz der Niederlage vom Samstag belegt das Team mit 17 Punkten und 6 Siegen weiterhin Platz 8, der für den Verbleib in der Regionalliga reichen würde. Konkurrent GW Paderborn, am letzten Spieltag noch zu Gast an der Siegburger Straße, hat am Samstag in Herten mit 0:3 verloren und bleibt mit 15 Punkten und 5 Siegen auf Platz 9 stecken, dem ersten Abstiegsplatz. Die SG SV Werth / TuB Bocholt hat zuletzt dagegen zwei überraschende Fünfsatz-Siege gelandet: vor Wochenfrist zuhause gegen Langenfeld, am Samstag sogar auswärts beim Tabellenführer Leverkusen! Damit bleibt die SG zwar immer noch auf dem vorletzten Tabellenplatz 10, hat aber jetzt immerhin schon 13 Punkte und 4 Siege auf dem Konto. Das Gastspiel der DSCity Girls in Bocholt wird am kommenden Sonntag, 16.2., um 17:00 Uhr in der Fildeken-Sporthalle angepfiffen.

 

Den Schlusspunkt dieses Wochenendes setze unsere wJU20 - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn dem älteren Jahrgang unserer beiden Nachwuchs-Teams gelangen am Sonntagnachmittag zwei vorher nicht erwartete 2:0-Erfolge gegen höher platzierte Gegner, die für das Team von Trainer Dieter van Oost in der Hinrunde beide noch eine Nummer zu groß waren. Besonders eindrucksvoll ist die positive Entwicklung, welche die DSC-Jugend seit Oktober genommen hat, an den Ergebnissen gegen den Tabellenzweiten in der Bezirksliga-Staffel 5, den gastgebenden ART Düsseldorf, abzulesen. In der Hinrunde setzte es eine glatte 0:2-Niederlage mit deutlichen Satzergebnissen (12:15 und 13:25), jetzt im Rückspiel vier Monate später ein 2:0-Sieg mit 25:19 und 25:22! Es war ein gutes Volleyballspiel von beiden Teams, keine reine Aufschlag-/Annahmeschlacht, wie leider oft in der Jugend. Beide Mannschaften agierten aufmerksam und flink in der Annahme, geordnet im Spielaufbau und - nach einer kurzen Abtastphase - immer druckvoller im Angriff. So kam es häufig zu längeren Ralleys mit wechselnden Gewinnern, Jubelrufen der beiden Trainer  - und Szenenapplaus von den Zuschauerbänken:  es machte richtig Spaß, diesem Match zuzuschauen! Und was auch noch auffallend war: zwar ragten auf beiden Seiten Spielerinnen heraus, die mit wuchtigen Angriffsschlägen am Ende einer solchen Ralley den Punkt machen konnten, aber insgesamt war es doch eine tolle Mannschaftsleistung mit Punkten von allen Angriffspositionen. Nach ausgeglichenem Beginn (6:5) setzte sich der DSC-Nachwuchs mit zwei längeren Serien deutlich ab (17:7) und ließ sich danach auch von mehreren Aufholjagden des ART nicht irritieren (17:11 und 21:19) - nach 22 Minuten ging der Satz an den DSC. Im zweiten Satz gab der Trainer seinen jüngeren Spielerinnen eine Chance, holte die älteren Leistungsträgerinnen auf die Bank. Die so neu formierte Sechs musste sich erst finden und lief bis zu Satzmitte immer wieder einem Rückstand hinterher (z.B. 3:6; 11:15 und 17:20), kämpfte sich aber jedesmal wieder heran, ging beim 21:20 ihrerseits in Front und brachte diese Führung auch ins Ziel. Nach 20 Minuten hieß es 25:22, Satz und Spiel DSC 99 - Chapeau!

Die Partie gegen die SG Büttgen-Vorst, die ohne Betreuer und mit nur sieben Spielerinnen angereist waren und zudem zunächst die falsche Halle angesteuert hatten (war kurzfristig geändert worden), verlief nur im ersten Satz spannend. Der hatte in seinem Verlauf Ähnlichkeiten mit Satz 2 aus der ersten Partie gegen den ART: früher Rückstand (0:4 und 4:11), Aufholserien (4:6 und 7:11), erneuter hoher Rückstand (10:15). Jetzt wurde es doch zu einer Aufschlag-/Annahmeschlacht. Erst vier Bälle in Folge für das Team von der anderen Rheinseite (Netzroller-AS, zwei Annahmefehler DSC, Angabe hinter die Grundlinie - aber vorher von einer DSC-Abwehrspielerin leicht berührt), dann fällt eine hohe Düsseldorfer Annahme direkt mitten ins Feld bei Büttgen-Vorst: Spielstand 11:19. Dann kommt Anna. Die erfahrene Kapitänin unserer wJU20 kann ebenfalls harte Aufgaben. Der Berichterstatter notiert sieben Mal "As" und einmal "1/2 As" (soll heißen: noch berührt von der Abwehr, aber weit weggeprallt). Insgesamt erzielt der DSC in dieser Phase 12 (!) Punkte in Folge zum 23:19, bevor sich der Gegner den nächsten Ball erkämpfen kann. Diesen Vorsprung bringt der DSC nach 19 Minuten zum 25:22-Satzgewinn ins Ziel. Damit ist der Widerstand beim Gegner gebrochen. Schnell heißt es im zweiten Satz 13:2 und nach nur einer Viertelstunde schließlich 25:12.

Mit diesen zweimal zwei Punkten bleibt unsere wJU20 zwar weiterhin auf Platz 5 von acht Mannschaften, hat mit zehn Punkten, aber jetzt den Anschluss an die obere Tabellenhälfte geschafft. Weiter geht es am Samstag, 7. März, mit einem Doppel-Heimspieltag gegen Osterath (Platz 6 mit 6 Punkten) und Rosellen (7. mit 4 Punkten) an der Rolandstraße (Beginn 15:00 Uhr). Wenn der DSC 99 dabei seine Hinspielsiege wiederholen kann, besteht zum Saisonabschluss am 28. März in Viersen sogar noch die Chance auf Rang 3. Dann sind die Gegnerinnen allerdings die gastgebende LG 47 (1. mit 20 Punkten) und DJK Kleinenbroich (3. mit ebenfalls 10 Punkten), gegen die unserer wJU20 in den Hinspielen kein Satzgewinn gelang. Doch das galt bis Samstag auch für einen so starken Gegner wie den ART (siehe oben). Warum soll sich die Geschichte nicht wiederholen?